Dienstag, 25. Juni 2013

Sonnenschutz 1.0.3. - Sonnenschutzpräparate

Heute bekommst du den letzten Teil meiner Trilogie, die das Thema Sonnenschutz behandelt um die Ohren gehauen. Wenn du meine naturwissenschaftlichen Ausführungen von Anfang an bis hierhin ausgehalten hast: Glückwunsch, deine Gesundheit scheint dir echt am Herzen zu liegen!
Diesen Teil widme ich ganz und gar dem Thema Sonnenschutzpräparate und ich verspreche dir, es wird interessant. ;)

Um bei diesem Teil nicht nur Bahnhof zu verstehen, rate ich dir, falls du es noch nicht getan hast, den ersten und zweiten Teil vorher durchzulesen.
Hier geht's zum ersten Teil!
Und hier zum Zweiten!

Geschichte des Sonnenschutzes
Dass übermäßiger Sonnengenuss im heftigen Sonnenbrand enden kann, bemerkten die Menschen mit der Erfindung der ersten rückenfreien Bademode in den 20/30er Jahren. Schon bald kam die erste Creme zum Schutz auf den Markt. Damals waren die ersten Sonnenschutzprodukte nur mit UVB Filtern angereichert um den Sonnenbrand hinaus zu zögern. Die UVA Strahlen wurden komplett außen vorgelassen, da man einfach Nichts von denen wusste.

Stark gebräunte Haut ist seit den 60er Jahren total im Trend, wie man oben in den Werbefotos von 1961 und 1962 sieht. Sonnenprodukte waren in der Zeit nur sekundär zum Schutz gedacht, die primäre Aufgabe war es, die Bräune zu intensivieren. 
Auch die 80er gaben der Haut keine Erholungspause. Es herrschte ein regelrechter Sonnenstudio Boom und Solarien schossen wie Pilze aus dem Boden. Die Devise hieß: Je brauner desto besser! Die dunkle Haut stand damals für Erfolg, Sportlichkeit und Sexappeal. Auch heute ist die gebräunte Haut noch Schönheitsideal, wobei der Schokoteint der 80er Jahre einem gesünderem Milchkaffee Ton gewichen ist. Leider rennen dennoch unzählige Männer und Frauen zu den Sonnenstudios, um sich "schön zu braten" und der Eigenschutz der Haut reicht bei solchen  Bräunungsgewohnheiten definitiv bei Weitem nicht aus. Ein guter Sonnenschutz muss her!

Es gibt insgesamt 3 Arten von Sonnenschutz: Die physikalischen , die chemischen und die biologischen Lichtschutzfaktoren (LSF).

Die physikalischen LSF
Unsere Bekleidung stellt den einfachsten, physikalischen Schutz dar. Ein leichtes weißes Baumwollshirt hat den LSF 10. Ein dicht gewebtes, farbiges Shirt bis zu LSF 20! Allerdings muss man aufpassen, denn eine weißes, durchnässtest oder sehr enganliegendes Shirt, dass man vor allem im Urlaub auf badenden Kindern sieht, hat nur noch einen LSF 2.
Seit einiger Zeit gibt es spezielle Kleidung mit eingewebten UV Filtern im Handel, sie haben einen LSF 20-80!  Sie sind perfekt für Wassersportler geeignet die Stunden in der Sonne verbringen.

Ein weiterer, physikalischer LSF ist der Schatten! Aber auch im Schatten sind wir leider nicht 100% sicher, denn es fallen noch viele UV Strahlen von den Seiten ein und einige Strahlen werden auch vom Boden reflektiert. Ein dünner Sonnenschirm aus Stoff hat ca. einen LSF 5, und ein Baum oder Sonnenschirm aus Stroh oder Palmenblättern einen LSF 15-20. Das bedeutet also, dass wir auch im Schatten braun werden können, nur halt viel langsamer.

Zu den klassischen, physikalischen LSF in Sonnenschutzcremes gehören Zinkoxid und Titanoxid. Sie legen sich wie eine Pigment Schicht auf die Haut und reflektieren die aufprallenden UV Strahlen. Diese Filter sind oft in sehr fettigen Cremes verarbeitet, damit sie wasserfest bleiben und sich die Gleitfähigkeit der dickflüssigen Pigmente verbessert. 

POSITIVE ASPEKTE
Da die mineralischen Pigmente sehr große Moleküle sind, bleiben sie auf der Haut sitzen und werden nicht absorbiert und sind von daher relativ unbedenklich. Da es sich um Mineralien handelt sind sie gut für Allergiker und Kinder- und Babyhaut geeignet. Aus diesem Grund werden sie hauptsächlich in Naturkosmetik verwendet.

NEGATIVE ASPEKTE
Da die Pigmente nicht in die Haut einziehen, sehen sie mit ihrer weißen Färbung, aufgetragen leicht maskenartig aus. Viele Konsumenten bemängeln diesen Weißel Effekt. Die Filter schützen zudem zwar vor dem gesamten UVB Spektrum (280-315nm) aber leider nicht vor dem gesamten Spektrum der UVA Strahlen (315-400nm). Zinkoxid erreicht bei 380nm seine Grenze, es fehlen also 20 nm.
Es entsteht dadurch eine Diskrepanz zwischen den Schutzstärken. Im Klartext bedeutet das: Wir sind zwar 20fach vor den UVB Strahlen geschützt und bekommen deswegen keinen Sonnenbrand. Die UVA Strahlen werden aber nicht 20fach gefiltert, da ein Teil nicht abgedeckt ist und die Haut altert munter vor sich hin. 

Die alverde Sonnencreme, die ich verwende ist hauptsächliich mineralischer Natur. Mir ist aufgefallen, dass sie allerdings das UVA Logo besitzt, das für einen ausgewogenen UVA/UVB Schutz steht. Ich werde einige Recherchen anstellen, um herauszufinden wie es mit dem Schutz bei dieser Creme steht. Schon bald wird es sicherlich zu dem Produkt eine Review geben.

Die chemischen LSF
Die chemischen, synthetischen Lichtschutzfaktoren genießen eine immer größer werdende Beliebtheit. Sie absorbieren die Energie der UV Strahlen und machen sie dadurch unschädlich. Man findet heutzutage kaum noch eine Sonnencreme oder Tagespflege ohne chemische LSF. Die Wirtschaft unterstützt die Verwendung dieser Mittel, da sie günstig in der Produktion sind, keinen weißen Film auf der Haut hinterlassen und eine sehr starke Filterleistung aufweisen. 

POSITIVE ASPEKTE
Da die chemischen Lichtschutzfilter ein hervorragendes Einziehvermögen haben bleiben keine Reste von der Creme auf der Haut. Wegen der minimalen Größe lassen sich chemische LSF auch in Ölen, Gelen,Sprays usw verarbeiten und sehr leicht zu verteilen. Zusätzlich decken sie das gesamte UV Strahlen Spektrum ab. Für jeden ist also das Richtige dabei.

NEGATIVE ASPEKTE
Hört sich bis jetzt eigentlich alles sehr rosig an, oder? Leider gibt es auch eine Schattenseite dieser Filtergruppe. Zahlreiche chemische Filter haben ein beachtliches Problempotential, denn die Filterleistung beruht dadrauf, UV Strahlen aufzunehmen. Eine Energieaufnahme hat aber immer eine chemische Reaktion zur Folge. Es können auf diese Weise Moleküle entstehen, die hochgradig toxisch und allergiefördernd für unsere Haut sind. Ein Beispiel dafür ist der höchst toxische Stoff Octyldimethyl PABA, der 2007 verboten wurde, jedoch immer noch verarbeitet wird, da es sich wirtschaftlich lohnt. Ähnlich steht es um dem Stoff Oxybenzone. Dieser Stoff ist in kleinsten Mengen schon so gefährlich, dass eine gesonderte Warnung auf den Produkten, die Oxybenzone enthalten, Pflicht ist.

Sehr viele der chemischen Lichtschutzfaktoren stehen außerdem im dringenden Verdacht hormonell zu wirken. Studien haben ergeben, dass die Filter durch die Haut gehen können und sich in dem Fettgewebe der Brust einlagern können. Diese hormonell aktiven Stoffe können zu Brustkrebs führen. Auch auf anderer Östrogen empfindliche Organe hat es eine starke Wirkung.  Auf die Gebärmutter wirkt es demnach auch karzinogen und fruchtschädigend.

Auch aus der ökologischen Perspektive sind chemische LSF eine einzige Katastrophe. 2008 hat die Polytechnische Universität Ancona in Italien eindeutige Ergebnisse über die negativen Auswirkungen, der im Meereswasser gelösten chemischen LSF an die Öffentlichkeit gebracht. Besonders Badeorte und die sensiblen Korallenriffe haben mit einem extremen Aussterben aller Lebewesen zu kämpfen. Besonders die Fische und andere kleine Tiere sterben aus. Sie mutieren durch die hormonelle Wirkung zu Zwittern und können sich nicht mehr fortpflanzen. 
Schon 10 Mikroliter der gefährlichen chemischen Filter auf einen Liter Meereswasser hat zur Folge, dass die Korallen die Farbe verlieren und die Zerstörung wichtiger und wunderschöner Ökosysteme voranschreitet.

Eine Liste mit allen chemischen Lichtschutzfiltern findest du hier.

Der biologischer LSF
Die Idee eines biologischen Lichtschutzfaktors ist noch sehr jung und auf diesem Gebiet wird momentan viel Forschung betrieben.  Seit 2006 bietet die Firma Heliocare Tabletten an, die die Haut in ihren eigenen Abwehr Mechanismen unterstützen und sie dadurch widerstandsfähiger machen.

Die kleinen Wunderpillen sind natürlichen Ursprungs und sind mit einem Extrakt der südamerikanischen Farnpflanze 'polypodium leucotomos' gefüllt. 
Die hohe Dosis an Phenolen wirken antioxidativ und photoprotektiv und entfaltet einen LSF 3.

In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu erwähnen, dass eine gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Fisch und Milchprodukten eine ähnlich schützende Wirkung entfalten kann.

Fazit
Wir sehen, dass das Thema Sonnenschutz sehr komplex und verwinkelt ist. Mann stellt sich einerseits dem Hautkrebs Risiko durch die UV Strahlen, andererseits sind auch viele Lichtschutzfaktoren hormonell aktiv und letztendlich krebs verursachend. Entscheidet man sich jedoch für die mineralischen Filter, hat man immer noch mit der UVA Strahlung zu kämpfen, die uns alt und schrumpelig macht. 

Die Lösung des Problems ist meiner Meinung die Einstellung zur Sonne von Grund aus zu ändern. Wir sollten uns einfach so akzeptieren wie wir sind und nicht krampfhaft versuchen, die Farbe unserer Haut zu verändern und dafür stunden lang in der Sonne zu braten. Denn seien wir doch mal ehrlich, wer genießt es schon in der heißen Sonnen zu schwitzen, Im Schatten zu entspannen ist doch viel schöner! Im Schatten können wir außerdem auf gesunde Weise unsere Haut ein paar Nuancen dunkler gestalten, ohne den schmerzhaften Sonnenbrand zu ertragen und unsere Haut einem Risiko auszusetzen. So können wir den Vitamin D Schub und die euphorisierende Wirkung der UV Strahlung, die wir ehrlich gesagt dringend brauchen,  genießen.

Was ich ebenfalls unmöglich finde, sind die ganzen Tagespflegen und BB Cremes, die mit Unmengen von chemischen Lichtschutzfaktoren vollgestopft sind. Ich finde, dass wir heutzutage doch gar nicht mal so viel draußen sind, um unsere Eigenschutzzeit auszunutzen. Wir fahren mit Autos, Shoppen in Einkaufscentern und arbeiten in Büros. Wenn ihr mich fragt, bekommt unsere Haut auf alltäglicher Basis eher zu wenig UV Licht um genug Vit D zu produzieren. Viele Frauen benutzten zudem täglich Foundation, die durch die Pigmente wie ein UV Schild wirkt. Wozu sich also noch täglich mit chemisch LSF belasten?? 
Gleichzeitig legen wir aber dann unsere sonnenentwöhnten und weißen Körper im Urlaub in die knalle Sonne und ich finde da besteht das Handlungspotential. In dem Fall sollten wir den Schutz viel ernster nehmen! ALSO LEUTE, es ist Zeit zu handeln!


Was hält ihr vom Thema Sonnenschutz? Benutzt ihr Sonnenmilch, um euch zuschützen oder seit ihr die totalen Sonnenfans und Solariumgänger und kann die braune Färbung nicht schnell genug kommen? Mich würde interessieren, wie ihr das Thema Sonnenschutz handhabt, und warum?


Montag, 24. Juni 2013

Sonnenschutz 1.0.2. - Eigenschutz


Heute geht's weiter mit dem zweiten Teil von meinem Beitrag über Sonnenschutz. Ich möchte euch die Eigenschutz Mechanismen unserer Haut näher bringen. Im ersten Teil habe ich über die positiven und negativen Aspekte der UVA und UVB Strahlung aufgeklärt.
Um einen besseren Durchblick im Thema Sonnenschutz zu bekommen, rate ich dir den ersten Teil vorher durchzulesen.Hier geht's zum ersten Teil!

Eigenschutz der Haut

Die Haut ist ist in der Lage sich selbst eine Zeit lang vor den reaktiven UV Strahlen zu schützen. Dieser Eigenschutz wird durch die UVB Strahlen selbst initiiert, denn sie regen die Bildung des braunen Farbstoffs "Melanin", der in unserer Haut gelagert ist, an. Dieser Farbstoff legt sich um die Zellkerne und reflektiert die UV Strahlen, um somit die DNA zu schützen. Um die vollständige Bräunung der Haut zu erreichen benötigt man 2-3 Wochen tägliche, langsam gesteigerte Bestrahlung ohne das ein Sonnenbrand entsteht. Die Bräunung hält einen Hauterneuerungszyklus von ca. 3-4 Wochen.  

Zusätzlich ensteht über die Zeit eine zusätzliche dicke Hornschicht, auch Lichtschwiele genannt, die das Eindringen der UV Strahlen erschweren soll. Bei hellhäutigen Menschen können diese Schutzmechanismen einen LSF 4-7 entwickeln und bei Mediterranen und eher dunkelhäutigen Menschen bis zu LSF 10! In diesem Fall reden wir umgangssprachlich davon "dass sich unsere Haut an die Sonne gewöhnt hat" und man so länger in der Sonne bleiben kann ohne einen Sonnenbrand zu bekommen.

Die Haut besitzt als zusätzlichen Schutz, DNA Reparatur Mechanismen. Diese Mechanismen arbeiten mit Radikalfängerstoffen wie: Glutathion, Vitamin A, E, C, Zinkionen, Selen und Q10. Mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung können wir diese Repairsysteme also wunderbar aufpeppen und uns vor den UV Strahlen schützen!

Wenn die UV Strahlen auf eine ungeschützte DNA treffen und sie an einer Stelle mutieren lassen, greifen sie ein und korrigieren die fehlerhafte Sequenz. Die Reparatur Mechanismen kommen jedoch ab einem gewissen Moment nicht mehr nach die Schäden der UV Strahlung ausbessern. Der programmierte Massen Zelltot tritt ein. Wir bekommen einen schmerzhaften Sonnenbrand und die Haut pellt sich! Die Gefahr, dass einige mutierte Zellen überleben, ist dann besonders hoch. Das Risiko des Hautkrebs steigt.

Die Pigmentierungstypen

Jeder Mensch hat einen individuellen Hautschutz .Einige werden sofort Kokosnussbraun, die Anderen nur Krebsrot. Die Einen haben oft einen Sonnenbrand und die Anderen nicht. Diese verschiedenen Charakteristiken kann man sechs Pigmentierungstypen zuordnen. Hier habe ich mal so eine Tabelle für euch erstellt.



         Quelle: S. Ellsässer Körperpflegekunde und Kosmetik (Lehrbuch für die PTA)

Jedem Pigmentierungstypen wird eine Eigenschutzzeit der Haut zugeordnet. Überschreitet man diese Zeit bekommt man einen Sonnenbrand und das Krebsrisiko steigt. Überhaupt sollte man sie immer nur bis zu 2/3 ausnutzen, da die Haut schon vor dem Entstehen von Sonnenbrand extrem mit Radikalen belastet wird und das Krebsrisiko steigt.
Die Eigenschutzzeit ist hierbei aber keine Konstante, sie kann sich in Abhängigkeit zum Standort, Jahreszeit, Position, Bewölkung usw. verkürzen oder verlängern. Zum Beispiel, könnte sich bei sonnengewöhnter, vorgebräunter Haut bei Typ III die Eigenschutzzeit um den Faktor 10 verlängern.  

Am besten ich rechne das mal vor: 

26 min (2/3 der Eigenschutzzeit TYP III) x LSF 10 (Hautbräune) = 260 min
16 min (2/3 der Eigenschutzzeit TYP II)  x LSF 4   (Hautbräune) = 64 min

Genau so funktioniert das Ganze auch mit einem aufgetragenem LSF in Cremes.

In der Tabelle rechne ich mit dem UV Index Wert 5. Das entspricht der sommerlichen Belastung am Mittelmeer.

Der UVI Wert


Was hat es denn jetzt genau mit dem UVI Wert auf sich? Die UVI Werte Skala ist eine weltweit einheitliche Bewertung der UV Strahlen Stärke. 
Weltweit gibt es Messstationen die den UV Wert täglich messen. Auf dieser Seite kannst du täglich den UVI Index für die ganze Welt abchecken.


Die gemessenen Werte gelten bei klarem Wetter, wolkenlosem Himmel zwischen 11 und 15 Uhr, weil dann die Werte am höchsten sind. Bei Aufenthalt in den Bergen wird der UVI pro 1000 Höhenmeter um 1 erhöht. Für den Aufenthalt auf reflektierenden Flächen wie Schnee, Wasser, usw. wird der UVI um 3 erhöht. Bei Wolken wird die ganze Sache schon komplizierter, da es Wolken Konstelationen gbt, die die UV Strahlen verstärken und welche die UV Strahlen filtern. Bei einem komplett grauem Himmel kann man den UVI in der Regel um 2 vermindern.

Die Eigenschutzzeit steht in direkter Verbindung zum UVI. Je niedriger der gemessene UVI desto länger könnt ihr die Sonne ohne Schutz genießen und je höher der UVI desto höher ist die Sonnenbrandgefahr und eure Eingenschutzzeit sinkt. Dazu habe ich euch auch mal eine Tabelle erstellt. 






Die Hauttypen V und VI habe ich in der Tabelle einfach mal außen vor gelassen. Erstens weil man dafür fast keine Werte findet und außerdem weil sie sie dank der natürlichen sehr dunklen Hautfarbe eine stundenlange Eigenschutzzeit haben auch bei hohen UVI Werten. Das heißt aber nicht Entwarnung! Denn auch Dunkelhäutige können einen Sonnenbrand bekommen. Meine Freundin aus Nigeria zum Beispiel ist nach 6 Jahren deutschem Wetter ihre Familie in Afrika besuchen gegangen um kam mit einem Sonnenbrand erster Klasse zurück. Das ist zwar selten, aber möglich. ;)

So das war der 2. Teil meiner Sonnenschutz Serie. Im dritten und vorerst letzten Teil meiner Serie wird es um das Thema Sonnenschutz Präparate gehen. Weiter zu Teil 3-->

Solltest du Fragen zu dem Teil haben, schreibe sie doch in die Kommentar Box unten und ich werde sie sicher beantworten. Ich wünsche Schönen Start in die Woche und bis zum nächsten Mal!


Samstag, 22. Juni 2013

Sonnenschutz 1.0.1 - Die UV Strahlen

WOW! 
Da hat es uns das deutsche Wetter aber richtig gezeigt! Von wegen bei uns regnet es nur dauernd. Gestern schockten uns die Thermometer mit Temperaturen von fast 40°C! Also ich habe diesen Tag wie bestimmt viele von euch auch im Freibad verbracht und auf dem nach Hause Weg sind mir massenweise krebsrote Gesichter aufgefallen. So wie es aussieht hat die Info, dass Sonne Hautkrebs begünstigt und alt macht immer noch nicht Jeden erreicht. Das ist der Grund, weshalb es mir wichtig ist mal das Thema Sonnenschutz gründlich durch zu nehmen. LOS GEHT'S!

Die Grundlagen

Die Sonne sendet eine Vielzahl von Strahlen zu uns auf die Erde, die gefährlichsten, energiereichsten Strahlen werden von der Ozonschicht abgefiltert. Leider gibt es eine Art von Strahlung, die in Bruchteilen doch durch die Ozonschicht durchkommt. Die Strahlung von der hier die Rede ist, ist die ultraviolette Strahlung, Kurz UV Strahlung. Unterteilt wird diese noch mal in drei Typen UVA, UVB und UVC.

Diese Strahlung kann in großen Mengen ein ernstes Gesundheitsrisiko mit sich bringen. In kleinen Mengen ist diese Strahlung aber auch lebensnotwendig! Wie immer macht auch hier die Menge erst das Gift. Sehen wir uns zur Einleitung in das komplexe Thema die drei Typen der UV-Strahlung genauer an.

UVA
Die UVA Strahlung kommt dank der langwelligen Struktur in den größten Mengen (95%) durch die Ozonschicht. Diese Strahlung umgibt uns immer und überall, da sie auch durch die Wolken, Fenstergläser, Wasser, Smog und einige Klamotten durch dringt. Diese Strahlung wurde vor Jahren als komplett unbedenklich  eingestuft, da sie kein hohes Energie Potenzial hat und dadurch auch nicht so stark Radikale bildet. 

NEGATIVE ASPEKTE
Heut zu Tage weiß man, dass UVA Strahlung zwar nicht stark ist, aber trotzdem Radikale bildet. Sie dringt tief bis ins Bindegewebe der Haut ein und dort kann sie einiges anrichten. Da Schäden die durch UVA Strahlung verursacht werden keine Symptone bilden (Wie der Sonnenbrand bei UVB) ist man geneigt sich der Strahlung zu lang auszusetzten und so Langzeitschäden zu verursachen.

UVA Strahlen provozieren den Abbau von Kollagen in der Haut. Die Elastinen Fasern in der Haut degenerieren und verklumpen regelrecht. Das Ergebnis ist schlaffe, faltige und ledrige Haut. Da die UVA Strahlen bis zu den Blutgefäßen, die im Bindegewebe liegen, durch kommen provozieren sie die meisten phototoxischen und -allergischen Reaktionen. UVA Strahlen sind zwar nicht für Hautkrebs verantwortlich wirken jedoch äußerst unterstützend. 

POSITIVE ASPEKTE
Auf der Pro Seite der UVA Strahlen stehen natürlich auch einige Punkte. Da gibt es zum Beispiel die schöne, gesunde braune Färbung der Haut direkt nach der Bestrahlung. Diese Bräunung entsteht durch die Oxidation der Melanin Vorstufen, die in der Haut gelagert werden. Nach wenigen Tagen ist diese Bräune aber verblasst. UVA Strahlen wirken sich auch stark auf unser Gemüt aus. Nach einer UVA Strahlung ist ein Anstieg von Glückshormonen zu verzeichnen und auch unser Immunsystem wird gestärkt. Das ganze jetzt zusammengefasst:

+ positive Einflüsse                             negative Einflüsse
sofortige Kurzzeit Bräunung                         Sonnenallergie
Immunstimmulierung                                    Mallorca Acne
Stimmungsaufhellung                                   Hautkrebs
                                                                  Altersflecken
                                                                   Hautalterung, Falten

UVB

Im Gegensatz zur UVA Strahlung wird die UVB Strahlung fast komplett von der Ozonschicht gefiltert. Es kommen wegen der kurzwelligen Struktur nur noch 5% der Strahlung zu uns durch. An Orten die mit dem Ozonloch zu kämpfen haben, können aber bis zu 60% UVB Strahlung durch kommen! 

Diese Strahlung ist einfacher zu filtern als die UVA Strahlung. An einem bewölkten Tag kann Die UVB Strahlung zu 80% ausgefiltert werden, durch Fensterglas wird 70% gefiltert und durch Kleidung aus Baumwolle 90%. Ist man zum Beispiel 50cm unter Wasser halbiert sich die UVB Belastung. Im Klartext heißt das, dass die größten Gefahren von UVB Strahlen beim "in der Sonne braten"  lauern. 

NEGATIVE ASPEKTE
Die UVB Strahlung dringt zwar nur in die oberste Schicht unserer Haut ein, sie hat jedoch ein viel höheren Energie Potenzial als UVA Strahlung. Das bedeutet UVB Strahlung bildet schnell und sehr stark Radikale und können unsere DNA zerstören. Diese Zerstörung kann nach Jahren in Hautkrebs resultieren. Ist ein massive DNA Zerstörung aufgetreten zeigt es sich als brennende Rötung: Sonnenbrand. Hat man dann einen Sonnenbrand bekommen wird auch noch das ganze Immunsystem blockiert und man wird viel anfälliger eine Virusinfektion zu bekommen. (Herpes, Erkältung,usw) Eine weitere Gefahr der UVB Strahlung ist die Schädigung der Augen.

POSITIVE ASPEKTE
Die UVB Strahlen haben natürlich auch ihre positiven Seiten. Die UVB Strahlen helfen uns das lebensnotwendige Vitamin D zu produzieren. Wobei es ja eigentlich kein Vitamin ist, sondern ein Hormon, dass für unser Wohlbefinden essentiell ist. Hellhäutigen Menschen reicht schon eine tägliche UVB Dosis von 10 Minuten, um genug Vit D zu produzieren. Ein Dunkelhäutiger braucht jedoch mehr, so um die 140 min. Einige sagen, dass man Vit D auch mit der Nahrung aufnehmen kann aber es ist in wenigen Lebensmitteln enthalten, wie zum Beispiel fetten Seefisch und Lebertran.

Durch eine gesunde langsame Bräunung, kann man den Eigenschutz der Haut erhöhen.  Denn die Bräunung ist wie ein in die Haut intigrierter Lichtschutzfilter. Zusätzlich bildet die Haut durch UVB Strahlung eine zusätzliche "Hornschicht", die Lichtschwiele, die das Eindringen von übermäßig viel UVB Strahlen verhindern. Die lichtschwiele zusammen mit der leichten Bräunung kann einen LSF von 4-10 entwickeln. Um diesen hauteigenen Schutzmechanismus aufzubauen braucht man 2 Wochen lang kleine Rationen von Sonnenlicht, bei der man kein Sonnenbrand bekommt,


Und Ihrwerdet es nicht glauben aber da gibt's noch mehr! Die keimtötende Wirkung von UVB Strahlung soll bei Schuppenflechte und Neurodermitis Wunder bewirken und betroffene berichten von einer Linderung der Symptome. Letztendlich hat Die UVB wie auch die UVA Strahlung eine immunstimulierende Wirkung, was sich darin äußert, dass man zur Sommerzeit weniger dazu tendiert krank zu werden als im Winter. Zusammenfassend:

+ positive Einflüsse                             negative Einflüsse
beständige Langzeit Bräunung                       Hautkrebs
Vitamin D Sythese                                        Sonnenbrand
Lichtschwiele                                                Augenschäden
Keimabtötung                                               Immunblokade
Immunstimulierung      

                          
UVC

Die UVC Strahlung ist für uns in Deutschland relativ uninteressant, da sie komplett von der Ozonschicht ins Weltall reflektiert wird. An Orten ohne intakter Ozonschicht kommt ein kleiner Teil durch, der jedoch nicht in die Haut eindringen kann, weil UVC Strahlung sehr kurzwellig ist. Die UVC Strahlung wird besonders gerne industriell zum Entkeimen von Luft und Wasser genutzt


So, liebe Leute! Das war der erste Teil meiner geplanten Trilogie zum Thema Sonnenschutz. Hier geht's weiter zum zweiten Teil mit dem Thema Eigenschutz unserer Haut. Im dritten Teil wird es dann über Sonnenschutzpräparate gehen. Bei Fragen oder Anmerkungen steht dir die Kommentarbox wie immer offen! ;)

Bis dahin 'Keep Safe' und bis zum nächsten Mal!