Montag, 24. Juni 2013

Sonnenschutz 1.0.2. - Eigenschutz


Heute geht's weiter mit dem zweiten Teil von meinem Beitrag über Sonnenschutz. Ich möchte euch die Eigenschutz Mechanismen unserer Haut näher bringen. Im ersten Teil habe ich über die positiven und negativen Aspekte der UVA und UVB Strahlung aufgeklärt.
Um einen besseren Durchblick im Thema Sonnenschutz zu bekommen, rate ich dir den ersten Teil vorher durchzulesen.Hier geht's zum ersten Teil!

Eigenschutz der Haut

Die Haut ist ist in der Lage sich selbst eine Zeit lang vor den reaktiven UV Strahlen zu schützen. Dieser Eigenschutz wird durch die UVB Strahlen selbst initiiert, denn sie regen die Bildung des braunen Farbstoffs "Melanin", der in unserer Haut gelagert ist, an. Dieser Farbstoff legt sich um die Zellkerne und reflektiert die UV Strahlen, um somit die DNA zu schützen. Um die vollständige Bräunung der Haut zu erreichen benötigt man 2-3 Wochen tägliche, langsam gesteigerte Bestrahlung ohne das ein Sonnenbrand entsteht. Die Bräunung hält einen Hauterneuerungszyklus von ca. 3-4 Wochen.  

Zusätzlich ensteht über die Zeit eine zusätzliche dicke Hornschicht, auch Lichtschwiele genannt, die das Eindringen der UV Strahlen erschweren soll. Bei hellhäutigen Menschen können diese Schutzmechanismen einen LSF 4-7 entwickeln und bei Mediterranen und eher dunkelhäutigen Menschen bis zu LSF 10! In diesem Fall reden wir umgangssprachlich davon "dass sich unsere Haut an die Sonne gewöhnt hat" und man so länger in der Sonne bleiben kann ohne einen Sonnenbrand zu bekommen.

Die Haut besitzt als zusätzlichen Schutz, DNA Reparatur Mechanismen. Diese Mechanismen arbeiten mit Radikalfängerstoffen wie: Glutathion, Vitamin A, E, C, Zinkionen, Selen und Q10. Mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung können wir diese Repairsysteme also wunderbar aufpeppen und uns vor den UV Strahlen schützen!

Wenn die UV Strahlen auf eine ungeschützte DNA treffen und sie an einer Stelle mutieren lassen, greifen sie ein und korrigieren die fehlerhafte Sequenz. Die Reparatur Mechanismen kommen jedoch ab einem gewissen Moment nicht mehr nach die Schäden der UV Strahlung ausbessern. Der programmierte Massen Zelltot tritt ein. Wir bekommen einen schmerzhaften Sonnenbrand und die Haut pellt sich! Die Gefahr, dass einige mutierte Zellen überleben, ist dann besonders hoch. Das Risiko des Hautkrebs steigt.

Die Pigmentierungstypen

Jeder Mensch hat einen individuellen Hautschutz .Einige werden sofort Kokosnussbraun, die Anderen nur Krebsrot. Die Einen haben oft einen Sonnenbrand und die Anderen nicht. Diese verschiedenen Charakteristiken kann man sechs Pigmentierungstypen zuordnen. Hier habe ich mal so eine Tabelle für euch erstellt.



         Quelle: S. Ellsässer Körperpflegekunde und Kosmetik (Lehrbuch für die PTA)

Jedem Pigmentierungstypen wird eine Eigenschutzzeit der Haut zugeordnet. Überschreitet man diese Zeit bekommt man einen Sonnenbrand und das Krebsrisiko steigt. Überhaupt sollte man sie immer nur bis zu 2/3 ausnutzen, da die Haut schon vor dem Entstehen von Sonnenbrand extrem mit Radikalen belastet wird und das Krebsrisiko steigt.
Die Eigenschutzzeit ist hierbei aber keine Konstante, sie kann sich in Abhängigkeit zum Standort, Jahreszeit, Position, Bewölkung usw. verkürzen oder verlängern. Zum Beispiel, könnte sich bei sonnengewöhnter, vorgebräunter Haut bei Typ III die Eigenschutzzeit um den Faktor 10 verlängern.  

Am besten ich rechne das mal vor: 

26 min (2/3 der Eigenschutzzeit TYP III) x LSF 10 (Hautbräune) = 260 min
16 min (2/3 der Eigenschutzzeit TYP II)  x LSF 4   (Hautbräune) = 64 min

Genau so funktioniert das Ganze auch mit einem aufgetragenem LSF in Cremes.

In der Tabelle rechne ich mit dem UV Index Wert 5. Das entspricht der sommerlichen Belastung am Mittelmeer.

Der UVI Wert


Was hat es denn jetzt genau mit dem UVI Wert auf sich? Die UVI Werte Skala ist eine weltweit einheitliche Bewertung der UV Strahlen Stärke. 
Weltweit gibt es Messstationen die den UV Wert täglich messen. Auf dieser Seite kannst du täglich den UVI Index für die ganze Welt abchecken.


Die gemessenen Werte gelten bei klarem Wetter, wolkenlosem Himmel zwischen 11 und 15 Uhr, weil dann die Werte am höchsten sind. Bei Aufenthalt in den Bergen wird der UVI pro 1000 Höhenmeter um 1 erhöht. Für den Aufenthalt auf reflektierenden Flächen wie Schnee, Wasser, usw. wird der UVI um 3 erhöht. Bei Wolken wird die ganze Sache schon komplizierter, da es Wolken Konstelationen gbt, die die UV Strahlen verstärken und welche die UV Strahlen filtern. Bei einem komplett grauem Himmel kann man den UVI in der Regel um 2 vermindern.

Die Eigenschutzzeit steht in direkter Verbindung zum UVI. Je niedriger der gemessene UVI desto länger könnt ihr die Sonne ohne Schutz genießen und je höher der UVI desto höher ist die Sonnenbrandgefahr und eure Eingenschutzzeit sinkt. Dazu habe ich euch auch mal eine Tabelle erstellt. 






Die Hauttypen V und VI habe ich in der Tabelle einfach mal außen vor gelassen. Erstens weil man dafür fast keine Werte findet und außerdem weil sie sie dank der natürlichen sehr dunklen Hautfarbe eine stundenlange Eigenschutzzeit haben auch bei hohen UVI Werten. Das heißt aber nicht Entwarnung! Denn auch Dunkelhäutige können einen Sonnenbrand bekommen. Meine Freundin aus Nigeria zum Beispiel ist nach 6 Jahren deutschem Wetter ihre Familie in Afrika besuchen gegangen um kam mit einem Sonnenbrand erster Klasse zurück. Das ist zwar selten, aber möglich. ;)

So das war der 2. Teil meiner Sonnenschutz Serie. Im dritten und vorerst letzten Teil meiner Serie wird es um das Thema Sonnenschutz Präparate gehen. Weiter zu Teil 3-->

Solltest du Fragen zu dem Teil haben, schreibe sie doch in die Kommentar Box unten und ich werde sie sicher beantworten. Ich wünsche Schönen Start in die Woche und bis zum nächsten Mal!


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen